Donnerstag, 21. August 2025

Hüttenzauber (Post 5)

Guten Morgen Tag 4


Von Gute Nacht Tag 3 blieb im Endeffekt nur Tag 3 übrig – sie haben versucht die Nacht zum Tag zu machen – ich bin um 12 hoch und hab gesagt, dass es Zeit wird zur Ruhe zu kommen – es war zwecklos – mich selbst hat es nicht so gestört, weil ich trotzdem schlafen kann – aber die Rücksichtslosigkeit mit der ihr die anderen am Schlafen gehindert habt ist schon dreist – und das nach so einem schönen Tag, an dem endlich ALLE zum ersten Mal geliefert haben – ich habe trotzdem 5 Stunden auf die Schlafkarte gelocht und konnte um kurz nach 5 einen milchigen Sonnenaufgang bestaunen – es war das wärmste Aufwachen der Hüttenzeit – Häufchen – Bus – Brötchen – Müll in den Schulcontainer - Ines gesagt, dass am Freitag die Eltern die Kuchen in die Schule bringen werden und wir diese später abholen - zurück zur Hütte 7.45 Uhr – alle schlafen natürlich noch – nur Georg lächelt mich aus dem Schlafsack an  - ich mach ne Kanne Kaffee und putze die Zähne – dieses Jahr noch kein einziges Mal meine Tabletten vergessen – letztes Jahr erst gemerkt als ich zu Hause war, dass ich keine einzige genommen hatte – wir setzen uns hin – ich mache den Tagesplan – Georg bereitet ne Theorie-unterrichtseinheit für seinen Sport LK vor, den die Kids zu Hause bearbeiten müssen – schon scheisse, wenn man das auch noch machen muss, weil die Herausfor-derung der 12er vor den Ferien ist und nicht parallel mit uns.

Da ich heute einen mega entspannten Tag erwarte lasse ich sie bis 8.45 Uhr schlafen – die Terrasse wird mit unserem Wecklied von Peter Alexander aus den Träumen gedudelt – das Dach bekommt, so laut es geht, Udo Jürgens um die Ohren geblasen – auch wir können nerven – Frühstück läuft – die ersten beiden Rieslingschorle gehen schon um halb zehn über den Tresen – zwei Radler setzen sich zu uns und sind beeindruckt von der Konversation zwischen Schülern und Lehrern – 10 Euro Trinkgeld – merci.

Der Inhalt der Besprechung:

Handys - gibt es welche im Haus? - Handtücher  - Schürzen - Rücksicht / Bettruhe 

- Verkauf oben und unten - Ordnung  in der Hütte => Regen - Dachrinne  - Wege 

- Zweige und Unkraut um die Hütte - Müll sammeln - Trinkgeldkasse  - Plopsaland checken.

Dann beginnt ein Tag, der so vor sich hin chillt – Jogginghose und Track holen sich die Ausziehleiter und beginnen die Dachrinne zu reinigen – Nagelstudio, shadow, singing sponge und das Wackelknie machen das Geschirr vom Frühstück wieder ansehnlich – der Verfolger geht mit dem Arbeiter und der Dedektiv und dem Bäckerlehrbub die verschiedenen Wege nach unten zum Waldparkplatz ab – sie entfernen größere Steine und Stöcke für die Wanderer und Biker – zwei Stunden Zeit

Frau Marley, HuiBuh das Wackelknie und Antwortblitz befreien den Spielplatz von Steinen und großen Hölzern – alle Kinder finden ihre Arbeit alleine – keiner faulenzt oder verpisst sich

In der Küche beginne ich dann so langsam die Hüttenessen vorzubereiten – HuiBuh schaut mir unter der Schulter durch und macht dann natürlich fleißig mit – so isser halt unser Hausgeist – en gute Diesel laaft halt de ganze Daach – un zwar dort wo er muss - an der Theke stehen mit Basecap, dem Schwamm und seinem Schatten drei Mann, die mit ihrem Charme die Trinkgeldkasse weiter voller werden lassen – shadow hilft dabei auch immer wieder dem Wackelknie bei dessen Spülschicht – wir bekommen Besuch von Kids, die in ihrer Herausforderung mit Babysimulatoren das Leben von Eltern nachempfinden lernen – sie werden von Hanni und Nanni, zusammen mit Bert an der Paeelapfanne, mit Käsespätzle versorgt – so war es vereinbart und wir liefern pünktlich – einige unserer Wandersleute, die die Hütte angelaufen haben, nehmen das Angebot auch an – White Ludwig und white toes an der Kasse freuen sich auf jeden Fall über jeden Euro, der reinkommt – im Vorraum der Hütte hat Frau Marley mit dem Besen und den Händen endlich Mal für Ordnung gesorgt – nicht auf Anweisung sondern aus eigenem Antrieb – dort lagern jetzt auch unsere Kisten mit den Vorräten, denn der Platz wird immer begrenzter, je mehr wir anbieten – und morgen kommt noch ein Großeinkauf – 120 Kalbsschnitzel mit Bratkartoffeln gehen ab 16.30 Uhr Uhr von der Pfanne über den Teller in die Mägen der Gäste – dafür haben wir heute einen echten Sahnetag genossen – Frau Marley, die Weltraumhündin, ab jetzt Stinkefingerin, Wackelknie, Bulgariens Hauptstadt, ab jetzt die Baumflüsterin haben sogar Zeit Mandalas zu malen

Bindehaut, ab jetzt die Blaubeere macht mit dem Bäckerlehrbub und der Jogginghose noch vier Kuchen, die alle ihre Bezeichnung verdienen – de Dääg am Finger hot gschmeggd – do wärd de Kuche moie ach schmegge.

HuiBuh, der Arbeiter und der Antwortblitz, ab jetzt Immerda, schälen schonmal 15 Kilo Kartoffeln für morgen un machen e bissel Peterle klä – apropos Peterle – Loch im Schuh vom letzten Jahr hot en Vadder – der heißt Peter und hat zu spät für morgen Schnitzel bestellt – zu spät – ich musste ablehnen – ne Viertelstunde später bekommt Georg ne Absage von 5 Schnitzeln und ich rufe sPeterle an und sage er kann doch kommen – ne Stunde später kommt er mit Loch im Schuh, seinem älteren Sohn und seiner Frau – awwer Schnitzel gibt’s erschöpft moie Peter – „hawwich ma schun gedengt so wennich wie do los is“.

Jetzt bekommen sie halt Wurstsalat und Gulasch – das, was die Kinder nicht gegessen haben - ach gut – auf ein neues morgen Abend.

Währenddessen macht sich unser Nagelstudio dran ihre Koffer zu packen – das traurige Gesicht der ersten Tage hat sich nicht zur Grinsekatze gewandelt, sondern ist nun schon mehrmals von Tränen geschüttelt worden – es geht ihr einfach nicht gut – Bauch und Seele - so lässt sie sich nach einem Telefonat mit der Mama um halb neun abholen.

Parallel dazu läuft die Küchenparty – heut putzen, spülen und singen nicht vier, sondern was weiß ich wie viele Kinder die Küche – genial – und plötzlich ist es vorbei mit dem Chilltag – Emotionen kochen hoch – Streitereien beginnen bei den Jungs – Neidereien bei den Mädels – und die stinknormale Liebe – an allen Ecken rumort es – dazu kommen ganz persönliche Befindlichkeiten, die ausgerechnet heute erstmals zu Tage treten.

Viele Gespräche und eineinhalb Stunden später hat die Jolle wieder ruhigere Gewässer erreicht und um 23 Uhr können wir die kommenden, stressigen Tage planen und besprechen – leider immer noch ohne Ernie – wir drücken die Daumen, dass es morgen klappt – aber nur, wenn’s wirklich gut is –

Neben allem, worüber ich jetzt berichtet habe, entstanden noch 30 Kilo Teig für die Pizzen der kommenden Tage – Tick und Trick ihr seid nicht die Söhne Mannheims – ihr seid die Söhne Sinatos -  Marco die Jungs habens drauf


Jetzt langts awwer


Gute Nacht Tag 4





































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