Guten Morgen Tag 7
Nach der katastrophalen Küchensäuberung gestern hatten wir nach der Lesezeit, noch ein gutes, vernünftiges Gespräch – wenn man es Gespräch nennen kann – 98% ich – 2% die Kinder – es ging um das Thema ICH und WIR – Ziel ist es das ICH zugunsten des WIR ein wenig zurückzustellen, ohne es dabei ganz abzugeben – die Kinder, so hatte ich das Gefühl, haben sehr konzentriert zugehört und auch ein wenig kontrovers und kritisch mit- und gegeneinander gesprochen –und um halb elf gab es keine Diskussion als es in die Kiste ging – Georg und ich mussten kein einziges Mal die Treppe hoch – zum ersten Mal – vielleicht habe ich ihnen aber auch zu viel Respekt vor dem Sonntag gemacht, als ich von den Menschenschlangen bis an Ende der Treppe sprach und sie davor gewarnt habe, dass es ein harter Sonntag werden wird,wenn sie nicht ausgeschlafen arbeiten.
Sau kalte Nacht – 6 Grad – nur noch die Harten schlafen im Garten – Punkt sechs wach - Kinder wecken Punkt sieben geplant – das bedeutet kurz vor halb sieben beim Bäcker – den Bus voller leerer Kisten von den Vortagen – die kann ich abgeben, weil schon gebacken wird, aber Brötchen bekomme ich noch keine – heute erst ab 8 Uhr – scheiße – so fahre ich nochmal hoch und lasse für die Kinder wie immer immer wieder Udo Jürgens Sonne aufgehen – so wie das ins Bettgehen gestern Abend ist auch das Aufstehen heute Morgen keine langwierige Sache – sie trudeln in der Küche ein und ich mach mich auf den Weg nach Hause – nen Kuchen bei Bille holen – dann die Brötchen/Brezeln beim Bäcker und wieder hoch – Georg steht vor der Gruppe und ich gehe erst gar nicht auf die Terrasse sondern gleich in die Küche und fange an vorzubereiten – jetzt beginnt mein Tag als Hilfsarbeiter, denn die wirkliche Arbeit sollen die Kinder machen – Hanni und Nanni machen die Toiletten klar - ich baue die einzelnen Stationen auf und starte die Fläschknepp-Meerrettich-Servelat-Station – die Kinder trudeln ein und wir richten gemeinsam die einzelnen Essen an – zwei Mann für Handkes, weiße Kes, Worschdsalad un Hausmacher – änner fa Subb und Servelat – änner fa Fläschknepp – änner Spülmaschin – änner abdriggle und rame – die Kich steht.
Vorne an der Kasse drei für Getränke – zwei für Kaffee und Kuchen – ein KistenindenKellerundausdem KellerSchlepper –die Theke steht.
Draußen haben Ernie, Hanni und Nanni, das Wackelknie, der Antwortblitz und die Weltraumhündin an der Planchaaufgebaut – HuiBuh und der Arbeiter waren mit Berts Hoodie dafür vorher ne halbe Stunde als mobiles Sägewerk unterwegs und haben Holz gemacht - Bratwurst – Bratkartoffeln und Käsespätzle stehen auf der Karte – Georg hat sich durchgesetzt – ich wollte heute nur Hüttenessen machen und keine zusätzliche Station – Georg wollte es unbedingt und mit was? – mit Recht – es funktioniert – in den ersten anderthalb Stunden habe ich das Gefühl, dass die Kinder denken ich hätte sie verarscht – außer dem Frühschoppen-Stammtisch im Nebenraum kommt fast niemand – warum haben die uns so früh geweckt? – hier is ja nix los – „Wartet bis viertel vor 12 – dann stehen sie bis zu den Außen-bänken“ sage ich – und ausnahmsweise hab ich recht – es geht los – der Bäckerbub, der Chef der Dedektive, Track, Stirnlocke und der Antwortblitz an der Theke beginnen die ersten Bestellungen zu Tick, Basecap und der Baumflüsterin zu rufen – Sponge singt sich an der Spülmaschine warm – Frau Marley hilft ihm - alles noch entspannt – aber es bleibt natürlich nicht so – bis 16.30 Uhr haben alle richtig was zu tun - die anderen Gruppen lösen dann nach und nach die erste Schicht ab – White Tones, Mama Ludwig gehen zu Track an die Theke – die kleine Walt Disney Ente hat Spaß und bleibt gefühlt den ganzen Tag an den Flaschen – Shadow spült die Gläser – das ist wirklich eine Mammutaufgabe an einem solchen Tag in der Pfalz – du hast dich so toll entwickelt shadow – in der Küche wechseln die Besetzungen, je nachdem welche Familie gerade da ist und egal wer arbeitet, es läuft – unsere Grillstation hat schon um 15 Uhr fertig - ausverkauft – Bert, der an der Theke die Draufsicht hatte, ging um 13 Uhr kicken und wird von Georg abgelöst – später kommt Ernie dazu – Frau Marley, der Verfolger, ab heute Berts Hoodie, sind, zusammen mit dem Arbeiter, der Nachzüglerin, der Chef der Dedektive HuiBuh und der Weltraumhündin dauerhaft um die Hütte herum unterwegs und sammeln Geschirr und Gläser ein - es ist die Hölle los - sie arbeiten alle mit einer erstaunlichen Gelassenheit und lassen sich nicht aus der Ruhe bringen – immer wieder gibt es lange Schlangen, die routiniert (ohne Routine zu haben) abgearbeitet werden – Planung von Georg, Ernie und Bert funktioniert super – Trick, der an der Theke begann zeigt in der Küche erstaunliche Ruhe und kann jetzt alle Essen perfekt angerichtet nach vorne reichen – Eltern kamen und holen sich ihre Kinder zu kurzen Gesprächen an ihre Tische – Freunde, Kollegen und meine beiden Mädels tauchen auf – ich hab keine Zeit für sie – ich begann als Hilfsarbeiter und bleibe es – an der Theke schicken sie mich weg, weil ich im Weg stehe – so schleppe ich Kisten – fülle Fleischkugeln auf und spalte gefrorenes Brot, das wir vergessen haben aufzutauen – alles geht sich aus – es bleiben wenig Portionen übrig und die essen wir – der Kuchen reicht –der ganz normale Hüttensonntag ist vorbei – dort, wo normalerweise Familien, Freunde, Vereine und Pfälzerwäldler Dienst tun – Erwachsene auf jeden Fall – haben heute 13 bis 15 jährige Kinder unserer geilen Schule den Laden gerockt – und zwar tiptop – ich habe nix zu motzen – ich bin begeistert – Georg macht sich draußen ans Abendessen bereiten – Sponge bleibt am Schwamm und der Maschine und macht, zusammen mit dem Arbeiter, shadow und Basecap, ab heute Karlson vom Dach, und der Baumflüsterin die Küche blank – bis auf die Spülmaschine – die übernehme ich – ganz schön dreckig – ich verschwinde bis zu den Schultern in der Reinigungsanlage und hole richtig viel raus – die Kinder essen Schupfnudeln mit Apfelmus – die Stimmung ist gut –Terrasse – es wird kalt – die erste Weinbrause schmeckt ziemlich gut – jetzt warten wir auf Bert, den Kassengott – auf die Auszählung bin ich gespannt – dabei ist ein 5-Euro-Spende von der Weltraumhündin – warum, hab ich nicht kapiert – konnte es aber auch nicht verhindern.
Jetzt kommt wieder dieses geile Gefühl so vieles richtig zu machen mit unserem Projekt – nicht ich – wir alle, die mit Kindern dieses Abenteuer zusammen leben - wo sonst wachsen Kinder unterschiedlichen Alters innerhalb kürzester Zeit so schnell zusammen? – wo verliert sich das Lehrersein in Anwesenheit der Schüler und wird zu einem Miteinanderleben, das eigentlich nur noch einen Erwachsenen benötigt, der den Hut aufhat? – wo sammeln Kinder so viele positive (manchmal auch negative) Erfahrungen und bekommen Lob von Wildfremden? - einfache Antwort – bei der Herausforderung der IGS Landau – überall in Deutschland – in allen möglichen Bereichen – Sport – Soziales – Kunst und und und – sogar in Frankreich, Finnland, Portugal und auf dem höchsten Gipfel Deutschlands hinterlassen wir in diesem Jahr unsere Spuren – einfach schön – Grüße in die Schneiderstraße 69 – ohne euch ging das nicht
Let The Party begin – DJ Kassse legt auf - Open end.
Morgen Ruhetag – schä – G-Force bis zum Abwinken und kein Essen kochen.
Gute Nacht Tag 7!
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